Aus dem Leben: Meine Leseratte

Aus dem Leben: Meine Leseratte

Lange gab es nichts mehr zu lesen aus unserem Alltag und das obwohl bei uns so einiges los ist. Das ist wohl auch der Grund warum ich so selten zum schreiben komme. Aber wer es gelesen hat, nachdem unsere Engel im letzten Jahr operiert worden ist, wird es gerade etwas ruhiger (Klopfe auf Holz). Jetzt möchte ich euch etwas wunderbar positives über unsere Große erzählen.

Wo fange ich an, wie der Titel verrät geht dreht es sich alles ums lesen. Meine Mama war bereits eine richtige Leseratte, wann immer sie konnte, wurde gelesen. Bücher fanden sich im ganzen Haus wieder. Auch vor mir hat dies keinen halt gemacht, ich lese liebend gern, zurzeit sind die Bücher von Fitzek meine absoluten Lieblinge!

Mir fehlt nur oft die Zeit oder die Ruhe um zu lesen, aber das fängt dafür meine Schwester gut auf. Denn auch sie liest so krass viel, da kann ich bei weitem nicht mithalten. Jetzt aber zu unserer Großen.

Mittlerweile besucht sie die 3. Klasse in der Grundschule. Dort wird viel Wert darauf gelegt, das die Kids vernünftig lesen lernen. Passend dazu gab es ab Mitte der 1. Klasse bereits einen Lesepass. Für den Lesepass sollte ein Kind zuhause mindesten 10 Minuten vorlesen, dafür gibt es dann eine Unterschrift der Eltern. Wenn der Lesepass dann voll ist, gibt es eine Urkunde und einen neuen Lesepass.

Jetzt in der 3. Klasse wurde es auf 15 Minuten angezogen, dafür dürfen die Kids aber auch für sich selbst in einem Buch lesen. Danach gibt es wieder eine Unterschrift und mit dem vollen Lesepass eine Leserakete zum ausmalen. So eine Leserakete bekommen sie auch, wenn sie ein ganzes Buch durchgelesen haben und dies der Lehrerin kurz vorstellen.

Um das Ganze noch aufzuwerten, werden die ausgemalten Leseraketen in der Kasse aufgehangen. Wenn diese Raken den gesamten Klassenraum umrunden innerhalb der Schuljahres, wird es eine “Lesenacht” in der Schule geben! Das schöne dabei, jedes Kind kann soviel lesen wie es möchte, die einen mehr, die anderen weniger. Ganz ohne Druck, aber immerhin mit einem Anreiz zum lesen.

Der Lesepass begleitet und also schon eine Weile und es gibt tatsächlich Monate, wie November und Dezember, in dem unsere Große fast keine Unterschrift in ihrem Pass hatte. Sie hat einfach lieber gespielt und keine große Lust aufs lesen. Nicht das sie gar nicht gelesen hat, aber es fehlte z.B. das Ziel erstmal ein Buch zu lesen anstatt 3 verschiedene auf einmal.

Und dann kam der Wandel!

Nachdem wir uns den Film Ponyherz angeschaut hatten, haben wir ihr erzählt, das es davon auch Bücher gibt. Einige Tage später im Buchladen konnten wir den ersten Teil von Ponyherz finden. Es war ein Samstag Nachmittag im Januar. Und wisst ihr was…das Buch hatte sie Sonntag Abend komplett durchgelesen!

Aber nicht nur das, wir haben ihr daraufhin direkt den 2ten Band bestellt und auch der war am Ende der folgenden Woche durch. Mittlerweile ist sie beim 7 Band angekommen und wir haben Ende Februar. Durch ihre neue entdeckte Freude am Lesen, konnte sie sogar eine Freundin fürs lesen motivieren.

Als Mutter kann ich nur sagen, ich bin richtig stolz auf meine Große, das sie so eine tolle neue Motivation zum Lesen gefunden hat. Ich bin auch sehr gespannt, wie es bei unserem Engel wird demnächst, aber da halte ich euch auf jeden Fall auf dem laufenden.

Für den Moment freue ich mich, das ein Kind schonmal die Liebe zu den Büchern mit mir teilt. Passenderweise findet im März noch die Leipziger Buchmesse statt und genau da fahren wir nun hin. Alle Leseratten zusammen, meine Schwester, meine Mädels und ich.

Wir freuen uns schon riesig darauf, durch alle die vielen Stände zu schnuppern und dabei den ein oder anderen Verlag mal etwas genauer unter die Lupe zunehmen. Ich vermute allerdings auch, dass der Kofferraum danach wohl gut gefüllt sein wird.